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Sinnblicke

Hier teilen wir Gedanken, Geschichten und Inspirationen rund um unsere Arbeit und Werte. Es sind Einblicke, die zeigen, wie wir Wandel gestalten, Projekte voranbringen und neue Perspektiven entdecken.

Was können Accessibility Plugins?

Barrierefreiheit beginnt im System – nicht im Plugin

Digitale Barrierefreiheit schafft Zugang, stärkt Teilhabe und verbessert das Nutzungserlebnis für alle. Trotzdem bleibt sie im Alltag vieler Webprojekte oft ein nachgelagerter Gedanke. Dabei ist der Nutzen klar: Eine barrierearme Website erreicht mehr Menschen, überzeugt mit besserer Usability – und wird von Suchmaschinen bevorzugt gefunden.

Seit Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes¹ gibt es dafür auch eine gesetzliche Grundlage. Parallel dazu wächst der Markt an digitalen Lösungen, die Barrieren auf Webseiten abbauen sollen. Im Fokus stehen dabei sogenannte Accessibility Plugins. Was können diese Tools – und wo stoßen sie an ihre Grenzen?

Was macht eine Website wirklich zugänglich?

Barrierefreiheit entsteht durch Zusammenspiel. Gestaltung, Struktur und technische Umsetzung müssen Hand in Hand gehen. Das beginnt bei ausreichend groß gesetzter Schrift, gutem Farbkontrast und klarer Navigation – und setzt sich fort in sauberem Code.

Wichtig sind korrekt eingesetzte HTML Elemente, Alternativtexte für Bilder und Aria Labels, die Inhalte für Screenreader verständlich machen. Nur wenn diese Grundlagen stimmen, kann digitale Barrierefreiheit wirklich greifen.

Dass Barrierefreiheit auch ganz ohne zusätzliche Plugins gelingen kann, zeigen Beispiele aus der Praxis. Die Website der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) überzeugt durch eine besonders klar strukturierte Menüführung. Einzelne Bereiche sind mit gut verständlichen Icons gekennzeichnet, zentrale Informationen für Nutzerinnen und Nutzer mit Einschränkungen sind gebündelt in einem eigenen Bereich abrufbar.

Auch in einem unserer Projekte – der Zusammenarbeit mit der Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit – lag der Fokus auf einem barrierearmen Zugang. Besonders bei der Menügestaltung haben wir großen Wert auf eine logische Struktur, klare Orientierung und technische Lesbarkeit gelegt. Das zeigt: Mit einem barrierebewussten Designansatz lässt sich bereits im Entwicklungsprozess viel erreichen.

Plugins als Ergänzung – nicht als Ersatz

Accessibility Plugins, oft als Overlays bezeichnet, setzen technisch auf eine zusätzliche Ebene. Sie verändern nicht den Code der Seite selbst, sondern beeinflussen die Darstellung im Browser der Nutzerin oder des Nutzers – meist über JavaScript. Die ursprüngliche Website bleibt dabei unverändert.

Genau darin liegt ihre Begrenzung: Ohne barrierearme Grundstruktur im Code bleiben die Möglichkeiten solcher Tools eingeschränkt. Sie können ergänzen, nicht ersetzen. Unter den richtigen Voraussetzungen aber können sie das Nutzungserlebnis verbessern – etwa durch Kontrastanpassungen, Vorlesefunktionen oder alternative Darstellungen. Ist der Code der Webseite jedoch bereits fehlerhaft, können sie sogar assistive Technologien stören oder sogar unbrauchbar machen².

Manche Anbieter integrieren zusätzliche Funktionen, zum Beispiel automatische Übersetzungen. Auch hier gilt: Qualität entscheidet. Wo automatisierte Tools nicht ausreichen, sollten Inhalte bewusst in einfacher, verständlicher Sprache angeboten werden – am besten in professioneller Übersetzung, die auf Zielgruppenbedürfnisse eingeht.

Braucht meine Website ein Accessibility Plugin?

Ein Plugin ist kein Freifahrtschein. Es ist ein Werkzeug – nicht die Lösung. Besonders bei Websites mit vielen Inhalten oder hoher täglicher Nutzung kann ein Plugin sinnvoll unterstützen. Entscheidend ist jedoch: Der eigentliche Mehrwert entsteht dort, wo Accessibility bereits bei Design und Code mitgedacht wird.

Denn wer Barrierefreiheit von Anfang an integriert, spart langfristig Kosten, reduziert Aufwand und schafft ein Webangebot, das für möglichst viele Menschen zugänglich ist. Und genau das sollte der Anspruch sein.


Bist du selbst von Barrieren im Netz betroffen? Wir freuen uns über dein Feedback zu unserer Webseite oder unseren Projekten!

Quellenangeben

1: https://bfsg-gesetz.de/

2: Digitale Barrierefreiheit e.V.

European Disability Forum and International Association of Accessibility Professionals joint statement on accessibility overlays


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